Aspekte des Seniorenstudiums in der Bundesrepublik Deutschland
Ein Bericht von Prof. Dr. Hartmut Meyer-Wolters
Wann und wo in der Bundesrepublik das erste Seniorenstudium aufgenommen wurde, ist nicht leicht zu beantworten. Die Möglichkeit eines zunächst restriktiv gehandhabten und an beruflicher Weiterbildung orientierten Gasthörerstudim gibt es schon früh, ein Seniorenstudium war das aber noch nicht.
Die erste „Universität des Dritten Lebensalter“ wurde auch nicht in Deutschland, sondern in Frankreich 1973 in Toulouse gegründet.
Zum Bericht: Aspekte des Seniorenstudiums
Das Seniorenstudium in Dresden vor 1989
Die Frage war: gab es in der DDR schon „Seniorenstudium“? So direkt wohl nicht, aber es gab die Dresdner Sonntagsuniversität.
Im Mai 1978 begannen im Rahmen der „Dresdner Sonntagsuniversität“ Vorlesungen, die monatlich 1 x in die Hörsäle der TU Dresden einluden.
Dem war 1977 ein Beschluss des Rates der Rektoren der 9 Hochschulen des Bezirkes Dresden vorausgegangen.
Initiator der Dresdner Sonntagsuniversität war Prof. Dr. Dr. Liebscher, Rektor der TU Dresden und Vorsitzender des Rates der Rektoren.
Die Hochschulen des Bezirkes Dresden mit ihrem naturwissenschaftlich-technischen, gesellschaftlichen, pädagogischen, medizinischen, landwirtschaftlichen und Künstlerischen Disziplinen boten ihren Hörern Vorträge mit Lichtbildern und Experimenten zu aktuellen Bezügen, aber andererseits auch neueste Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung. Diese Vorträge waren so, dass sie sowohl für aufgeschlossene Schüler, als auch für interessierte Werktätige verständlich waren. Da zu den Hörern oft auch Studenten, Dozenten und Wissenschaftler gehörten, gab es am Anschluss an den Vortrag lebhafte interessante Diskussionen.
Im November 1980 wurde eine erste Sondervorlesung vom DDR Bildungsfernsehen aufgezeichnet. Dieses Dresdner Projekt, welches ausschließlich ehrenamtlich von Professoren, Rektoren und Wissenschaftlern getragen wurde war bis dato in der DDR einmalig.
Von Mai 1978 bis März 1991 gab es 160 Vorträge für 27.199 Besucher.
Bis zum Sommersemester 1990 kostenlos und ab Oktober 1990 für 1,00 DM
Ingrid Höhnel, März 2014
Dresdner Seniorenakademie Wissenschaft und Kunst
Dem Archiv der TU Dresden gilt unser Dank für die Informationen und die umfassende Archivierung.
Wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere Erwachsene
Aspekte aus Sicht des 1. Modellversuchs in Westdeutschland zur Öffnung der Hochschulen für ältere Erwachsene.
Prof. Dr. Ludger Veelken, Dortmund
Zum Bericht: Wissenschaftliche Weiterbildung
Mit sechzig im Hörsaal
Ein Interview mit Prof. Dr. Meyer-Wolters
58.000 Menschen, so berichtet der Akademische Verein der Senioren in
Deutschland (AVDS), sind im Wintersemester 2010 / 2011 für ein Seniorenstudium
eingeschrieben. Was sind das für Menschen, welche Ziele haben sie, welche
Angebote finden sie an ihren Universitäten vor? Und vor allen Dingen: Warum
lohnt es sich auch mit sechzig, siebzig oder mehr Jahren, (noch einmal) im Hörsaal
Platz zu nehmen?
Zum Interview: Mit sechzig im Hörsaal